• FMZ Report 2021 "ÜberMorgen - Fachmarktzentren in der Stadt der Zukunft"
• Stadtviertel und Umland gewinnen an Bedeutung / auch der ländlichere Raum kann profitieren
Die Bedeutung von Fachmarktzentren wird in Stadtteillagen von Großstädten, in Mittel- und vor allem aber in Kleinstädten zunehmen, prognostiziert die Marktforschung GfK im aktuellen FMZ Report 2021 „ÜberMorgen – Fachmarktzentren in der Stadt der Zukunft“, den die MEC, Marktführer für das Management von Fachmarktzentren in Deutschland, gemeinsam mit ihren Partnern Nuveen Real Estate, Savills Deutschland, Dr. Lademann & Partner sowie der WISAG heute in der 9. Auflage herausgibt.
Die Autoren sind sich einig: Nachhaltige und Assetklassen übergreifende Gesamtstrategien sind gefragt, um Stadt und Land zukunftsfähig zu entwickeln.
Eine Folge der Pandemie wird sich verstetigen: Die Versorgung mit den wichtigen Produkten des Alltags findet durch eine zunehmende Verschmelzung von Wohnen und Arbeiten immer öfter wohnortnah statt. Inzwischen pendeln dazu immer weniger Menschen in die (Groß-)Städte. Dadurch gewinnen Stadtviertel und Umland stark an Bedeutung. Auch der ländlichere Raum kann davon profitieren. Ein Beispiel: 700.000 Einwohner haben London während der Pandemie den Rücken gekehrt.
„Außerhalb der hochverdichteten städtischen Quartiere bleibt aber das Auto weiterhin unabdingbar für die Nahversorgung“, beschreibt Maria Grubmüller, Senior Associate Real Estate bei Nuveen Real Estate, die Entwicklung. Daher werden dort Standorte mit großzügigem Parkplatzangebot bevorzugt, die unweit der Stadtgrenzen angesiedelt sein sollten und beispielsweise einen Einkauf auf dem Weg zum und vom Arbeitsplatz ermöglichen. „Die Verbraucher schätzen künftig das nachhaltige One-Stop-Shopping noch stärker“, so Grubmüller.
Fachmarktorientierte Handelsstandorte mit starkem Nahversorgungcharakter seien deutlich stärker, krisenfester und besser am Markt verankert als noch vor wenigen Jahren. Trotzdem müssten Eigentümer und Betreiber ihre Strategien nicht nur auf die Immobilie konzentrieren, sondern zunehmend auf den spezifischen Bedarf des lokalen Standorts fokussieren prognostiziert Christian Schröder, COO der MEC. „Traditionelle Handelsfunktionen werden heute zunehmend um Sozialfunktionen erweitert und schaffen wichtige Treffpunkte für Menschen. Handelsstandorte sind dafür eine ideale Plattform.“ Außerdem wollten die Verbraucher nachhaltigen Konsum genießen. Dafür erwarteten sie von den Händlern und Immobilien, dass sie das Thema Nachhaltigkeit fördern und erlebbar machen, so Schröder.
Jörg Krechky, Head of Retail Investment Germany bei Savills Deutschland, unterstützt diese Aussage: „Fachmarktzentren sind begehrt bei Investoren. Knapp ein Viertel des gesamten mit Handelsimmobilien in Deutschland umgesetzten Transaktionsvolumens entfiel zuletzt auf Fachmarktzentren.“ Damit das so bleibe, müssten sie offen für Wandel und Veränderungen sein. Jörg Krechky: „Wir erwarten Fachmarktzentren, die sich nicht mehr vollständig mit Einzelhandelsflächen bespielen lassen, die aber bei entsprechender Standortqualität Repositionierungschancen in Richtung eines Mixed Use mit Einzelhandels, Logistik und Gewerbeflächen aufweisen.“
Erfolgsentscheidend für den Wandel ist eine effektive Zusammenarbeit aller Akteure. Zu diesem Team gehören neben den Immobilien-Investoren und den Betreibern von Fachmarktzentren vor allem die Politik und die öffentliche Verwaltung, ist sich Uwe Seidel, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Dr. Lademann und Partner, sicher: „Nur eine deutliche Entschlackung der Regelungen und Gesetze im deutschen Bauplanungsrecht sowie ein Beschleunigungsprogramm für die öffentlichen Verfahren werden helfen, die Fachmarktzentren verbraucher- und standortadäquat umzubauen und zukunftssicher zu machen.“
Zukunftssichere Fachmarktzentren – eine Voraussetzung dafür ist auch, dass die Immobilien klimaneutral betrieben werden. Und davon profitiert nicht nur die Umwelt. „In Fachmarktzentren mit einem ganzheitlichen Konzept für Klimaneutralität kann die Attraktivität der Bestandsgebäude erhalten und deren Wert gesteigert werden. Denn: Nachhaltigkeit ist die neue Währung am Immobilien- und Finanzmarkt“, blickt Joaquin Jimenez Zabala, Head of Sales & Strategy Retail Real Estate/Handelsimmobilien beim Facility-Service-Dienstleister WISAG, auf „ÜberMorgen – Fachmarktzentren in der Stadt der Zukunft“.
Die aktuelle Ausgabe steht unter www.mec-cm.com zum kostenlosen Download bereit.