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Nur ein Drittel der Fachmarktzentren in Deutschland hat Revitalisierungsbedarf

Das wichtigste Ergebnis der diesjährigen Auflage des von der MEC METRO-ECE Centermanagement zusammen mit den Partnern Corpus Sireo, Dr. Lademann & Partner, GfK und TIAA Henderson Real Estate herausgegebenen Berichts „Fachmarktzentren in Deutschland. Wettbewerbsfaktor Revitalisierung.“ ist, dass nur ca. ein Drittel der Fachmarktzentren in Deutschland einen Revitalisierungsbedarf hat. Das 100 Seiten starke Werk über den Fachmarktzentrenmarkt in Deutschland wurde heute auf der Expo Real in München der Öffentlichkeit präsentiert.

Von den über 350 Fachmarktzentren in Deutschland wurden in einem aufwendigen Verfahren 151 Center mit über 3,2 Mio. m2 Verkaufsfläche von Experten der GfK vor Ort begutachtet und nach einheitlichen Kriterien bewertet. Die Auswertung der Stichprobe ergab einen Revitalisierungsbedarf bei 32% der Fachmarktzentren. „Der Befund war eine echte Überraschung für uns, da in der Branche eine viel höhere Quote vermutet wurde“, sagt der Head of Real Estate Consulting der GfK, Manuel Jahn. „Damit leistet der Bericht einen wesentlichen Beitrag zur Transparenz des Marktes“, ergänzt der COO der MEC, Christian Schröder, und fährt fort: „Besonders Investoren dürften sich freuen, denn diese niedrige Quote bedeutet, dass die Investitionen in Fachmarktzentren im Durchschnitt niedriger ausfallen als bisher gedacht.“

Revitalisierung aus Sicht des Asset Management
Der Marktbericht beleuchtet das Thema Revitalisierung auch aus der Perspektive von Investoren. Dafür legt er zum einen die Frühindikatoren des Asset Management dar, anhand derer Revitalisierungsbedarf frühzeitig erkannt werden kann. „Zur Sicherung einer langfristigen Ertragsfähigkeit einer Immobilie muss das Asset Management rechtzeitig und flexibel auf ein sich ständig weiterentwickelndes Marktumfeld reagieren“, sagt Thilo Wagner, Director of Property (Europe) und Fondsmanager des Henderson German Retail Income Fund.
Ein weiterer Beitrag beschäftigt sich mit den Vorteilen der Investition in ein revitalisiertes Center. „Vor dem Hintergrund der langfristig stabilen Erträge eines Retail Centers erwies es sich als guter Investitionsansatz, etablierte Standorte neuen Projektentwicklungen mit noch ungewisser Standortakzeptanz vorzuziehen“, erläutert der Executive Director und Fund Manager bei Corpus Sireo, Hans Stuckart.

Gerichte orientieren sich an 10% Regelvermutungsschwelle
Der Bericht beschäftigt sich auch mit den bau- und planungsrechtlichen Rahmenbedingungen von Revitalisierungen. Bei der Vorbereitung von Revitalisierungen kommt Gutachtern und Juristen eine immer wichtigere Rolle zu, wie z. B. der Umgang mit § 34 Abs. 3 BauGB zeigt. Dazu führt der Geschäftsführer von Dr. Lademann & Partner, Uwe Seidel, aus: „In der Anfangszeit des § 34 Abs. 3 BauGB galt meistens, dass schädlich erwartbare Auswirkungen immer gravierender ausfallen mussten als der Schwellen- oder Anhaltswert von 10% für die kommunale Bauleitplanung. Dies hat sich praktisch geändert, denn nach unseren aktuellen Erfahrungen orientieren sich die Gerichte auch in den §-34er-Fällen zunehmend an der 10-%-Regelvermutungsschwelle.“

Ein Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse finden Sie hier.